Kein "Recht auf Vergessen" - erstellt ~ 2005
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Umwelt/Energie, Forschung/Technologie

Nordsee: Klimawandel und Bioinvasoren


Bremer Forscher entdecken weitreichende ökologische Veränderungen
Bremerhaven (pte, 31. Januar 2005 15:00) - Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung haben festgestellt, dass sich die Nordsee in einem raschen ökologischen Wandel befindet. Zurückzuführen ist dies auf die Einschleppung gebietsfremder Arten und den globalen Klimawandel, berichtet das Alfred-Wegener-Institut (AWI) (fremde Seite:) http://www.awi-bremerhaven.de .

Seit 1962 untersuchen Forscher der Biologischen Anstalt Helgoland die Nordsee. Die Daten belegen den Anstieg der Wassertemperatur von 1,1 Grad über die vergangenen 40 Jahre, bei gleichzeitigem leichten Anstieg des Salzgehalts. Meereisbildung bei Helgoland, ein Phänomen das bis in die 1940er Jahre im Mittel etwa alle zehn Jahre auftrat, wurde in den vergangenen 60 Jahren nur ein einziges Mal beobachtet. Verändert haben sich nach Angaben der AWI-Forscher die Häufigkeit von Arten, im jahreszeitlichen Muster ihres Auftretens und im Artenspektrum. Erstmalig konnte für die Nordsee eine mit dem Temperaturtrend gekoppelte Veränderung von Zeitpunkt und Stärke der Kieselalgenblüte nachgewiesen werden. Kieselalgen stellen die Basis des Nahrungsnetzes im Meer dar. Weil ihr Wachstum weitgehend die Saisonalität der Lebensgemeinschaften in der Wassersäule und am Meeresboden bestimmt, erwarten die Forscher für die Zukunft eine tief greifende Änderung des gesamten Ökosystems, berichtet das AWI.

Zusätzlich haben die Forscher Veränderungen in der Fauna nachweisen können: einige heimische Arten wie Hummer und Kabeljau sind seltener geworden, andere Arten wie etwa verschiedene Algen und die europäische Auster, verschwanden ganz. Andere Arten, wie der Taschenkrebs, nahmen in ihren Beständen zu oder traten neu auf. Die Mehrzahl der seit etwa 15 Jahren neu aufgetretenen Arten stammt aus südlicheren Teilen des Atlantiks. Durch den Temperaturanstieg können sie nun auch weiter im Norden leben. Andere Spezies wurden vom Menschen eingeschleppt und haben einige lokale Lebensräume und Lebensgemeinschaften bereits deutlich verändert.

Die Forschungsanstalt in Helgoland verfügt aufgrund der fast lückenlosen werktäglichen Messungen physikalisch-chemischer und biologischer Parameter über eine der weltweit wertvollsten marinen Langzeit-Datensätze. "Regelmäßige Messungen und Beobachtungen, die Jahrzehnte überspannen, sind das wichtigste Instrument, mit dem historische Veränderungen der ökologischen Bedingungen erfasst werden können. Nur so können wir den heutigen Zustand unserer Ökosysteme bewerten und Modelle entwickeln, die begründete Aussagen über deren künftige Entwicklung erlauben", erklärt Karen Wiltshire von der Biologischen Anstalt Helgoland, die seit 1998 Teil des AWI ist. (Ende)


Aussender: pressetext.deutschland
Redakteur: Wolfgang Weitlaner

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Arktische Flüsse fließen schneller

Höherer Süßwassereintrag in Nordpolar-Meer

London (pte, 21. Januar 2005 10:48)

Die Menge an Süßwasser im Nordpolar-Meer nimmt ständig zu. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler des Hadley Centre for Climate Prediction and Research. Schuld daran trägt der Mensch. Außerdem wären diese Messwerte erst Vorzeichen einer globalen Veränderung des Weltklimas, schreiben die Forscher in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Geophysical Research Letters (fremde Seite:) http://www.agu.org/journals/gl.

Deutlich wird mit diesem Beispiel, dass die globale Wasserverteilung in den Ozeanen damit verändert wird. Solche Veränderungen könnten schwerwiegende Folgen für die Balance des gesamten Weltklimas und möglicherweise sogar für den Golfstrom haben. Der globale hydrologische Kreislauf scheint demnach verändert. Dies führt zu verstärkten Niederschlägen in höheren Lagen. Dadurch tragen die Flüsse auch mehr Wasser. Ganz klar ist den Forschern nicht, ob diese Tatsache des veränderten Wasserkreislaufes nicht auch dazu führen könnte, dass Teile Nordwesteuropas plötzlich unter kühleren klimatischen Bedingungen leben müssen.
Die American Geophysical Union (fremde Seite:) http://www.agu.org, Herausgeber des Wissenschaftsmagazins Geophysical Research Letters, sieht darin sogar das Risiko einer Veränderung des gesamten Klimasystems wie etwa der atlantischen thermohalinen Zirkulation. Thermohaline Zirkulationen sind Meeresströmungen durch Dichteunterschiede des Meerwassers, die ihrerseits auf Unterschieden der Temperatur und des Salzgehalts beruhen. Diese machen das Klima in Nordeuropa wärmer als etwa in denselben Breitengraden Nordamerikas. Die Wissenschaftler des Hadley Centre haben in ihrer Forschungsarbeit die Wassermengen in den sibirischen Flüssen in den vergangenen 40 Jahren genauer unter die Lupe genommen und unter verschiedenen Aspekten beurteilt. Die Wassermengen haben seit den 60-er Jahren stetig zugenommen. Besonders rasant war der Anstieg der Wassermengen aber seit 1965: Da nahm die jährliche Menge um 8,73 Kubikkilometer zu.

Nach Ansicht der Experten führt die CO2-Zunahme in der Atmosphäre dazu, dass sich die hydrologische Zirkulation verändert. Für die Forscher ist dies ein Indikator dafür, dass Menschen das Klima nachhaltig verändern. (Ende)

Aussender: pressetext.austria (fremde Seite:) http://www.pressetext.at/ Redakteur: Wolfgang Weitlaner


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