Kein "Recht auf Vergessen" - erstellt ~< 2007

Untersuchung über Auswirkungen der
Klimaveränderung in den Alpen auf den Alpinismus

Salzburger Landeskorrespondenz, 12.04.2006
(LK) Viele wissenschaftliche Studien belegen eine markante Temperaturzunahme in den Alpen,
besonders seit den beginnenden 1980er Jahren. Deutliche Auswirkungen der Klimaänderung,
wie zum Beispiel der drastische Gletscherrückzug oder der Rückgang des Permafrostes sind bereits sichtbar.
Klimamodellrechnungen sagen für die Zukunft ein weiteres Ansteigen der Temperaturen voraus.

Im Projekt "Auswirkungen der Klima- und Gletscheränderungen auf den Alpinismus" der Technischen Universität Wien,
des Umweltdachverbandes und der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG)
wurden gemeinsam mit den wichtigsten alpinen Verbänden (OeAV, DAV, NFÖ, ÖTK) sowie mit Unterstützung des
Nationalparks Hohe Tauern und des Lebensministeriums mögliche Auswirkungen der Klimaänderung in den Alpen
zusammenfassend dargestellt und die Auswirkungen für den Alpinismus untersucht.
Neben einer wissenschaftlichen Recherche und ergänzenden Untersuchungen wurde mit einer anonymen Umfrage
im Nationalpark Hohe Tauern erhoben, ob und in welchen Formen sich die Klimaänderung
(insbesondere Erwärmung) im alpintouristischen Umfeld bereits bemerkbar macht.

Eine weiter fortschreitende Temperaturzunahme hätte in den Alpen eine markante Veränderung des alpinen
Landschaftsbildes und seiner Ökosysteme zur Folge. Aber auch alpine Infrastruktureinrichtungen
haben stark mit der Klimaänderung zu kämpfen. So wird bereits vielerorts von instabilen Bauten und Weganlagen
sowie einem erhöhten Risiko (etwa durch Steinschlag) auf alpinen Routen berichtet.

Erste Ergebnisse aus dem Projekt zeigen, dass klimatisch bedingte Änderungen bereits massiv beobachtet
und wahrgenommen werden:
Permafrostdegradierung setzt der Bausubstanz einzelner Hütten zu und führt gemeinsam mit dem Gletscherrückgang
zur Beeinträchtigung beliebter Routen. Notwendige Gegenmaßnahmen verursachen enorme finanzielle Belastungen.
Die hohe Beteiligung an der Umfrage belegt eindeutig das große Interesse an dieser Thematik.
(Nähere Informationen zum Projekt: Mag. Georg Raffeiner, Umweltdachverband, Telefon: 01/40113-23,
E-Mail: georg.raffeiner@umweltdachverband.at, www.umweltdachverband.at). k73-110


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